Getreidepreis.




Welchen Getreidepreis erzielt ein Landwirt?


A. Vorbemerkungen

Der Getreidepreis schwankt stark.
In diesem Sommer 2010 hat es vor der Erntezeit eine Hitzewelle
in Rußland, Weißrußland und der Ukraine gegeben,
die Erntemengen dort haben sich verringert,
die Ausfuhrmöglichkeiten haben sich noch stärker verringert,
denn nur der Überschuß gegenüber dem Eigenbedarf kann ausgeführt werden.

Die weltweite Börsenspekulation ist auf diese Mengenverknappung eingestiegen
und sie hat den Preis deutlich erhöht.
Dies vor dem Hintergrund, daß den Banken aufgrund der Wirtschaftskrise
2008 und 2009 vom Staat reichlich Geld zur sehr geringen Zinsen gegeben wurde,
sodaß jetzt reichlich Geld zur Verfügung steht, eben auch für die Spekulation.

Viele andere Einflußgrößen wirken ebenfalls auf den Preis des Getreides ein.

Die Spekulation hat gute und schlechte Auswirkungen.
Der am 3. August 2010 gegenüber den letzten 15 Jahren hohe Getreidepreis
lenkt die Aufmerksamkeit zum Getreide hin,
der höhere Getreidepreis wird dazu führen,
daß nächstes Jahr mehr Getreide
angebaut wird und daß mehr Dünger und Pflanzenschutz
und mehr Mühe in den Getreidebau gegeben werden.
Dadurch wird sich der Getreidemangel in der Zukunft
wieder verringern oder in einen Überschuß umwandeln.



B.
Die Börse in Paris. Euronext.


Die Börse in Paris ist maßgebend für den Raum
von Lissabon bis Wladiwostok.
Sie bezieht sich auf Brotweizen mittlerer Güte
                 hinsichtlich der Backeigenschaften,
                 hinsichtlich des Unkrautbesatzes
                 und hinsichtlich anderer Eigenschaften.

Man kann diese Seite täglich anklicken,
                 sich die Werte abschreiben und sich
                 selbst für die Küchenwand oder die Bürowand
                 eine Preisverlaufskurve aufzeichnen.

Bei uns in der Wetterau zieht der Händler
ungefähr 25-30 Euro je Tonne
für seine Kosten und seine Spanne ab. daraus kann man sich den Preis ableiten,
welchen der Landwirt erzielen kann.
Neben dem reinen Preis gibt es in der Praxis eine
Vielzahl weiterer Gesichtspunkte zu berücksichtigen.

http://www.euronext.com/
Das ist die Seite der Pariser Börse.
Man muß durch ein wenig herumklicken,
sich dann einschreiben (registrieren),
dann kann man die tagesfrischen Weizenkurse ablesen.
(Ich habe es nicht geschafft, mich dort einzuschreiben, es kamen immer wieder Fehlermeldungen. Aber es ist bestimmt einen Versuch wert.)


C.
Tabellenübersicht der
Landesstelle für landwirtschaftliche
Marktkunde (LLM).


Oberbettringer Str. 162
73525 Schwäbisch Gmünd
Tel. 07171/917-100
Fax. 07171/917-246

Die Landwirtschaftsämter verfolgen
die Weltbörsen für landwirtschaftliche
Erzeugnisse und arbeiten die Ergebnisse
in übersichtliche Schaubilder um.
Hier muß auch jeweils ein merkbarer
Betrag für Handelsspanne/Fracht/Kosten
abgezogen werden.
Man erkennt die zeitliche
Veränderung der Preise gut.

Sie bieten unter anderem folgende Preisverläufe an,
allerdings nicht ganz tagesgenau:
Rapspreis an der kanadischen Börse in Winnipeg.
Rapspreis an der Pariser Börse "Euronext, früher Matif"
Maispreise an der Pariser Börse "Euronext, früher Matif"
Weizenpreis an der Pariser Börse "Euronext, früher Matif"

Alle diese Preisverläufe kann
man anklicken unter:
http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/ servlet/PB/menu/1035302_l1/index.html


D.
Die südwestdeutschen Warenterminbörsen.


Ein Preisbeispiel aus der Vergangenheit:
Preisbeispiel Mannheim vom 12.1.2009:
Erholte Weizenpreise, 1000kg kosten als
Abgabepreis vom Börsenhändler
an den Käufer
135,- Euro zuzüglich MwSt.
Damit läßt sich für den Bauern ein Preis
von 115,- Euro zuzüglich MwSt. ableiten.

http://www.warenboersen-suedwest.de


E.
Das hessische Landesamt.


Preisangaben zu Getreide.
Auf deren Startseite erst
- - - oben links im blauen Balken "Landwirtschaft" anklicken
- - - dann auf der neuen Seite links in der Auswahlspalte "Markt" anklicken,
- - - dann auf der neuen Seite links in der Auswahlspalte "Erzeugnisse des Ackerbaus" anklicken,
- - - dann springt eine Seite auf, von der aus verschiedene Börsenkursverläufe erreichbar sind.
- - - dann Warenterminbörsen Weizen, mittlere Qualität, Paris" anklicken.
- - - Es springt eine sehr übersichtliche Tabelle auf, dort kann man die Kurse der letzten Tage und Wochen sehen.
Diese Seite ist sehr einfach und sehr hilfreich.

http://www.llh-hessen.de/



F.
Weitere Berichte zum Getreidepreis.


www.agrarheute.com/index.php?redid=171775&sbegriff=Getreidepreise
Viele wichtige Hinweise für den Landwirt, auch Marktberichte

http://www.biopress.de/Mambo/index.php?option=com_content&task=view&id=845&Itemid=0
Zeigt die Entwicklung von Roggenkornpreis
und Roggenbrotpreis über 50 Jahre hinweg.


G.
Meine Einschätzung der zukünftigen Getreidepreise.


Etwa seit 1982 sind die Weltmarktgetreidepreise sehr niedrig.
In der Europäischen Union sind die Getreidepreise seit
Mitte der 1990iger Jahre freigegeben,
sie entsprechen somit den Weltmarktpreisen.

Teilweise sind sie sogar darunter,
ja sie ziehen sogar ihrerseits die Weltmarktrpeise nach unten.
Die Europäische Union gibt eine Flächenzahlung an die Landwirte,
und das führte in der Vergangenheit einerseits zu höheren Pachtzahlungen,
andererseits zu niedrigen Getreidepreisen,
denn der Landwirt konnte das Getreide ohne
Gewinn verkaufen und dann vom Flächengeld leben,
zwar nicht gut, aber immerhin.


Zusätzlich hat die deutsche Regierung Biogasanlagen eingeführt,
von denen der Stromkunde gesetzlich geregelt zwangsweise Biogasstrom
zu sehr stark überhöhten Preisen kaufen muß.
Dadurch, daß dieser Bereich solche Geldgeschenke erhält,
ist eine künstliche Wirtschaftlichkeit gegeben,
und es werden Ackerflächen
für die Biogaserzeugung verwendet.
Dadurch werden diese Ackerflächen
dem Getreidebau für Mehl und Brot entzogen,
es werden Ackerflächen für die Futtergewinnung für
die Tierhaltung entzogen.
Somit werden weniger Milch, Fleisch, Getreide für Mehl und Brot
in Deutschland erzeugt.



Der Getreidepreis war vor 35 Jahren
umgerechnet rund 25,- Euro je 100 kg Getreide,
um das Jahr 2000 bei 10,- Euro je 100 kg Getreide,
im Jahr 2007 bei 20,- Euro je 100kg Getreide,
im Jahr 2008 bei 12,- Euro je 100kg Getreide.

Ich bin der Ansicht, daß ein Getreidepreis
von etwa 50,- Euro je 100kg Getreide angemessen ist
und in einigen Jahren auch erreicht werden wird.


Das ist kein "hoher" Getreidepreis,
sondern nur eine ungefähre Angleichung
an die Preisentwicklung auf
anderen Gebieten während der letzten 50 Jahre.

Ein solcher Getreidepreis ist auch
nicht "gut" oder "schlecht",
sondern einfach notwendig
für eine sichere Versorgung der Welt mit Nahrungsmitteln.

Im Falle einer echten Getreideknappheit,
hervorgerufen durch jahrzehntelange
Niedrigpreise für Getreide,
würde die Preissteigerung ein Vielfaches betragen.

Solange Getreide im Überfluß vorhanden ist,
bleibt der Preis niedrig.
Erst von es fehlt,
sieht man den wahren Wert.
Getreide ist einerseits ein Handelsgut
wie jedes andere auch,
und diese Seite wurde in den letzten Jahrzehnten sehr stark betont.

Aber es ist auch unentbehrlich für das Überleben,
und diese Seite fühlt man dann, wenn das Getreide im Mangel ist.


H.
Verwertung der Mühlenrückstände und Getreideabfälle.


Agriserve GmbH bietet Feuerungsanlagen und Vergasungsanlagen
für solche energiehaltigen Stoffe an.

www.agriserve.de


I.
Private Getreidebevorratung für Notfälle.


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Sämtliche Angaben ohne Gewähr.
Eingefügt am 23.2.2009
umgearbeitet am 4.8.2010


www.agriserve.de


- agriserve -
Getreidepreis.
ab dem 20. Februar 2009 bis 4. August 2010

Agriserve GmbH
Zum Schäferköppel 200
60437 Frankfurt

Ferndruck     06101 - 43.513
agriserve2000@yahoo.de
www.agriserve.de

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